CDU gegen Trabantensiedlung vor den Toren Schmalenbecks

21.06.2015

Den Ahrensburger Plänen zum Bau einer bis zu viergeschossigen Siedlung vor den Toren Schmalenbecks hat die Großhansdorfer CDU auf ihrem jüngsten Klönschnack eine klare Kampfansage erteilt. „Wir werden alles uns mögliche tun, um diese Baupläne zu verhindern“, sagte CDU-Vorsitzender Jens Heinrich vor etwa 60 Besuchern des Klönschnacks. „Für solch eine Trabantensiedlung steht die Großhansdorfer Infrastruktur nicht zurVerfügung – weder die Straßen noch die Kindergärten oder die Schulen.“ Wenn die Ahrensburger Politik die Pläne partout umsetzen wolle, könne Großhansdorf zwarwenig dagegen tun. „Aber wir werden ihnen nicht noch die Steigbügel dafürhalten.“
Als völlig absurd bezeichnete er die Darstellung im Entwurf des neuen Flächennutzungsplans, dass Ahrensburg die Großhansdorfer Wohnstraße „Babenkoppel“ als Zufahrt für die neue Siedlung mit bis zu 1.000 Einwohnern nutzen könne. „Das sind Wohnstraßen, die weder für schwere Baufahrzeuge noch als Zufahrtsweg für solch eine Siedlung geeignet sind“, sagte Heinrich. Die Gemeinde Großhansdorf habe vorsorglich fünf dicke Findlinge ans Ende der Straße „Bartelskamp“ installiert, um zu verhindern, dass diese auch nur für einen gelegentlichen Zugang zu dem Gelände genutzt werden könne.

Heinrich rief in Erinnerung, dass es bei der Ansiedlung der Tiefdruckerei des Springer Verlages 1965 schon zu Verstimmungen zwischen Ahrensburg und Großhansdorf kam. Zunächst war der Druckerei eine eigene Autobahnzu- und -abfahrt bei der Raststätte "Buddikate" in Aussicht gestellt worden. Die Bundesautobahnverwaltung versagte aber diesen Wunsch, da es nur alle 7 Kilometer eine Autobahnabfahrt geben sollte.

Daraufhin sei der Beimoorweg gebaut worden, damit die Papierlaster vom Hamburger Hafen über Bargteheide nach Ahrensburg fahren konnten. Dies taten die Fahrer aber nicht, sondern fuhren von der Ausfahrt Ahrensburg über die Sieker Landstraße, Manhagener Allee, Rondeel, Hamburger Straße ins Gewerbegebiet. Diese Route wurde ab 1971 geändert durch die Eröffnung des Ostringes von der Sieker Landstraße bis zum Beimoorweg.

Damit war der Verkehr aus der Ahrensburger Innenstadt abgeleitet. Die einflussreichen Ahrensburger Bewohner -etwa von Parkallee und Grone Park - sorgten aber dafür, dass der Ostring weitauf Großhansdorfer Gebiet verschoben wurde. Für dieses Zugeständnis war verbindlich verabredet worden, dass der verlängerte Ostring zwischen der Autobahnanschlußstelle und dem „neuen“ Ostring zeitnah gebaut werden sollte. Heinrich: „Es geschah aber überhaupt nichts, und erst auf massiven Protest und Demonstrationen wurde der verlängerte Ostring dann 1986 eingeweiht. Zeitnah sind in Ahrensburg also 15 Jahre.“ Auch bei dem Baugebiet »Ahrensburger Kamp« seien alle Großhansdorfer Wünsche ignoriert worden. Heinrich: „So stelle ich mir eine gute Partnerschaft nicht vor!“

Anwohner der an das geplante Neubaugebiet „westlich Schmalenbeck“ angrenzenden Grundstücke berichteten von balzenden Kranichen und seltenen Vogelarten auf den Wiesen und Äckern des geplanten Neubaugebietes „westlich Schmalenbeck“. Außerdem brachten sie die Idee einer Bürgerinitiative ins Spiel, um politischen Druck auszuüben und eventuell gemeinschaftlich finanzierte, rechtliche Schritte gegen die Änderungen am Ahrensburger Flächennutzungsplan in die Wege zu leiten. „Ob sich die Ahrensburger Politik davon beeindrucken lässt, kann ich nicht einschätzen“, sagte Heinrich.

Er machte allerdings darauf aufmerksam, dass nicht alle Fraktionen in der Ahrensburger Stadtverordnetenversammlung von dem neuen Flächennutzungsplan angetan seien. Ahrensburgs Bürgermeister Sarach habe bei der Präsentation des neuen Planskeine gute Figur gemacht, indem er seinen Mitarbeiter jegliche Rückendeckung verweigert habe. Heinrich: „Für ein Stadtoberhaupt gehört es sich einfach nicht, dass es solch eine Debatte von der Tribüne aus verfolgt und seinen Mitarbeitern jegliche Rückendeckung versagt.“