Inklusion an Schulen überprüfen

11.11.2019

CDU Stormarn fordert auf ihrem Kreisparteitag, dass bei der Inklusion in Schleswig-Holstein Alternativen zur Regelbeschulung einfacher ermöglicht werden

Die CDU Stormarn hat auf ihrem Kreisparteitag 2019 in Großhansdorf die Landesregierung in Schleswig-Holstein aufgefordert, das vor einigen Jahren eingeführte Modell der Inklusion kritisch zu prüfen. Neben der Unterstützung der Regelschulen sollten dabei auch die Kinder in den Blickpunkt gerückt werden, die trotz aller Anstrengungen nicht inklusiv an Regelschulen unterrichtet werden könnten. In dem vom CDU-Ortsverband Bad Oldesloe eingebrachten Antrag wird verlangt, dass es klare, am Kindeswohl orientierte Regeln für den Einschulungs- und Beschulungsprozess gebe, der Elternwillen in diesem Prozess starkes Gewicht haben müsse, Förderzentren erhalten und verbessert würden und nicht-staatliche Förderschulen mehr unterstützt und stärker in den Beschulungsprozess einbezogen werden sollten.

Hintergrund des Kreisparteitagsbeschlusses sei eine negative Entwicklung in der an sich positiven Praxis der Inklusionspädagogik in Schleswig-Holstein. Das betreffe ausgerechnet Kinder, die einen besonders hohen Förderbedarf hätten. Im vorgegebenen Ziel, möglichst alle Kinder inklusiv zu beschulen und dabei keine Alternative zur Beschulung in Regelschulen vorzusehen, würden gerade diese besonders sensibel reagierenden Kinder unnötig oft Veränderungen in ihrem schulischen Umfeld unterworfen. Mehrmalige Umschulungsversuche seien dabei keine Seltenheit. Das beeinträchtige Kindeswohl und Lernerfolg. Deshalb sollte der Entscheidungsprozess zur Regel- oder Sonderbeschulung klar definiert und auch für die Eltern transparent ablaufen. Eltern sollten eingebunden und ihre Wünsche müssten berücksichtigt werden. Die Entscheidung eines Fachgremiums müsste bindend für einen längeren Zeitraum sein — auch für die Schulämter.

Der CDU-Kreistagsabgeordnete Mathias Nordmann, der den Antrag des Ortsverbandes Bad Oldesloe auf dem Kreisparteitag vertrat, richtete einen Appell an die Landespolitik: „So unterstützenswert die Inklusion ist, wir brauchen am Kindeswohl ausgerichtete gut strukturierte Prozesse und gut ausgestattete Einrichtungen für die Kinder, die nicht inkludiert werden können. Wir müssen diese Kinder und deren Eltern stärker unterstützen!“